Die Rambos waren los

von Manfred Hanke für die ModellWerft, 02/2014

...auf der Modell Süd in Stuttgart

Nach dem Debüt auf der Messe "modell-hobby-spiel" in Leipzig hatten die Wasserball-Rambos, eine Spielvereinigung aus neun Ramboratoren, zwei Bällen, zwei schwimmenden Toren, Betreuern vom SMC Wendlingen und dem Moderator Ernst Vees vom nauticus ihren zweiten Einsatz auf der Modell Süd in Stuttgart. Zweimal täglich luden die Veranstalter zum spannenden Wasserballspiel ein.

 

Die Idee

Anfang 2013 wurde ich von Ernst Vees, dem Südgruppenleiter des nauticus, als Vorstand des SMC Wendlingen gefragt, ob wir nicht für den Dachverband ein paar Rambos bauen möchten. Nach Rücksprache mit meinen Vereinsmitgliedern wurden über Bauer-Modelle in Wendlingen auf dem kleinen Dienstweg die acht notwendigen Ramboratoren, Motoren, Fendergummis etc. beschafft. Auch Graupner SJ unterstützte uns mit Technik (z.B. Akkus, Regler und Motoren) und Multiplex steuerte ihre Smart SX M-LINK-Anlagen bei.

 

Der Ramborator ...

...stammt aus dem Hause aero-naut und besteht komplett aus lasergeschnittenem Sperrholz. Wenn man die Trocknungszeiten für Farbe und Klebstoff weglässt, ist er bequem an einem Wochenende zu bauen, da die Passungen sehr exakt sind (für Holz geradezu fantastisch!). Welle und Beschlagsatz waren im Baukasten enthalten. Und das Ganze wird sehr preiswert angeboten. Ein 600er-Standard-Motor, 7,2 V-Akku, 40 A-Regler und ein 20- bis 25 mm-Propeller vervollständigen mit einer Fernsteueranlage das Baukastenmodell. Die acht Mannschaftsmitglieder und ein Schiedsrichter entstanden in unserer Vereinswerkstatt. Durch die Lackierung wurden je vier Boote den beiden Mannschaften zugeordnet, eine extra Lackierung bekam der Schiedsrichter. Die "Generalprobe" in Leipzig war sehr erfolgreich, letzte Unstimmigkeiten waren beseitigt. Stuttgart konnte also kommen.

 

Die Organisation

Auf der Modell Süd stand für die Modellschiffe diesmal auch ein Wasserbecken zur Verfügung, groß genug für den Einsatz der Ramboratoren. Zwei Kinderfußballtore wurden mit PE-Heizungsisolatoren schwimmfähig gemacht und mit höheneinstellbaren Grundgewichten im Wasser fixiert. Am Mittwoch, dem Tag vor Messebeginn, fuhren wir spätnachmittags zu den Messehallen am Flughafen. Direkt gegenüber dem Wasserbecken war ausreichend Standfläche für uns reserviert, zuzüglich eines kleinen Technikraums. Ein großes Lob an die Messeleitung! Auch die Bitte um eine B1-Folie für den Tisch wurde praktisch sofort erledigt. Am Donnerstag startete um zehn Uhr die Messe und die Modellbauhalle füllte sich recht schnell. Parallel zur Modell Süd fand der Messeherbst mit einigen Verbrauchermessen statt und dem bunt gemischten Publikum wurde ein interessantes Spektrum aus verschiedenen Bereichen der Freizeitgestaltung präsentiert - in Halle 3 natürlich der Modellbau. Hier gab es eine fantastische Indoor-Flugshow, die mit Highlights gespickt war. Detailreiche Modellbahnanlagen wurden gezeigt, ferngesteuerte Truck- und Baustellen- fahrzeuge, Plastik und Kartonmodellbau und der Schiffsmodellbau mit zahlreichen Aktionen am Wasserbecken wurden den Besuchern in ihrer ganzen Vielfalt präsentiert. Als Aussteller zeigten der SMC Stuttgart und der SMC Freiberg am Neckar ein breites Spektrum, die historischen Schiffsmodellbauer waren mit interessanten Standmodellen vor Ort und wir vom SMC Wendlingen waren mit eigenen Exponaten und den Rambos vertreten.

 

Action am Wasserbecken

Auf dem Wasserbecken herrschte stets ein buntes Treiben: verschiedene Vorführungen wurden im Laufe des Tages geboten, Kinderfahren mit Kapitänspatent und spannende Rennen verschiedener Elektroklassen. Zweimal pro Tag wurden von unserem "grünen Monster" (Christof mit seiner Wathose) die Tore im knietiefen und erfrischend kühlen Wasser für die beiden Mannschaften der Rambos platziert (vier Boote plus Schiri). Dann rief Ernst Vees das Publikum zum Mitmachen auf und vier "Spieler" waren recht schnell gefunden. Um leichter ein Tor erzielen zu können, bekam jede Mannschaft einen farblich unterschiedlichen Ball. Die vier Gäste wurden in die Bedienung eingewiesen und konnten sich ein paar Minuten mit Schiff und Fernsteuerung vertraut machen. Dann wurde es ernst. Der Anpfiff erfolgte, die wilde Jagd ging los und es zeigte sich, dass eine Zusammenarbeit der beiden Manssschaftspartner schneller zum Erfolg führte als ein Alleingang. Schnell fielen die ersten Tore und die Decks der Boote waren durch überkommendes Wasser bei harten Manövern stets saubergewaschen. Mancher Spieler hat sich auch quer ins Tor gestellt, um einen Treffer abzuwenden, was aber vom Schiri sofort geahndet wurde. Und so waren die Spiele recht abwechslungsreich. Leider ist es uns nicht gelungen, eine Damen-Mannschaft aufzustellen, aber das klappt vielleicht beim nächsten Mal. Die mutigen Mitspieler erhielten nach dem Match jeweils ein Puzzel (für die Zweitplatzierten), die Sieger wurden mit einer Nanojacht von Graupner/ nauticus belohnt. Kaum waren die zehn Minuten Spielzeit vorbei, war auch schon der nächste Programmpunkt im Wasser und wir konnten uns um die Rambos kümmern: die Akkus laden, eventuelle Rammschäden ausbessern, Wellen schmieren und was halt so dazu gehört. So vergingen dir vier Messetage wie im Flug und am Sonntag gegen 18:00 Uhr beluden wir wieder unsere Autos mit den Modellen, Zubehör, einigen Einkäufen und neuen Ideen. An Herstellern waren aus dem Schiffssektor die Firma aero-naut, Krick, Bauer-Modelle und die Bastlerzentrale Tannert vor Ort, deren Neuheiten im Wasserbecken und auf den Ständen der Aussteller zu sehen waren, beispielsweise ein Zerstörer der Fletcher-Klasse im Pazifik-Tarnschema von Revell/Hobbico, die USS Nimitz von Graupner/SJ, von aero-naut das Arbeitsboot Alex, mit der sich auch die Messe-Geschäftsleitung auf dem Wasserbecken vergnügt hat, und am Stand von Bauer-Modelle war das neue Boot der Lindauer Wasserschutzpolizei zu sehen. Bei der Bastlerzentrale Tannert gab es einige Boom-Boats in 1:20 zu sehen, sonntags kam noch der große Bruder als Rohbau in 1:10 hinzu.
Mein besonderer Dank gilt der Messeprojektleitung Frau Jacob und Herrn Siegmund, die auch kurzfristige Wünsche erfüllten, Ernst Vees für seine spannende Moderation und allen Ausstellern nebst Helfern, Rambo-Mitbauern sowie dem grünen kaltfüßigen Monster. Es hat viel Spaß gemacht!

Die Vorbilder des Ramborators, Springer-Tugs, fahren auf den amerikanischen Flüssen als Schubschiffe und kommen Transport- und Bugsieraufgaben nach. Sie werden sehr einfach und schnell gebaut. Da sie auch als Modelle sehr einfach gehalten und gebaut werden können, entwickelten sich in England und Amerika Springer-Tug-matches mit diesen Modellen.

Ladefehler des Bilds Ladefehler des Bilds